UNFALL 14-jähriger Radfahrer starb in Meimers


MEIMERS – Tödlich endete eine abendliche Fahrradfahrt für einen 14-Jährigen im Bad Liebensteiner Ortsteil Meimers. Der Junge aus dem Dorf war nach Polizeiangaben am Dienstag gegen 20 Uhr auf der Bairodaer Straße unterwegs gewesen. Als er in der Nähe der Kirche nach links abbiegen wollte, wurde er von einem BMW der 5er Baureihe erfasst.

Der Fahrradfahrer erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Der Jugendliche muss nach stz-Informationen knapp 20 Meter durch die Luft geschleudert worden sein. Das Auto des 27-jährigen Fahrers aus Trusetal stand den Angaben zufolge etwa 40 Meter vom Kollisionsort entfernt. Nach Angaben von Polizeioberkommissar Reinhard Reum von der Polizeiinspektion (PI) Bad Salzungen hatte der Alkoholtest bei dem Mann null Promille ergeben. Bremsspuren wurden am Unfallort nicht entdeckt. Das ist aber nach Expertenmeinung bei Fahrzeugen mit Antiblockiersystem (ABS) meistens der Fall. Über die Geschwindigkeit des Autos konnten zunächst keine Angaben gemacht werden. Deren Berechnung ist nach Informationen der Polizei Bestandteil der weiteren Ermittlungen. Dazu gehört laut Polizeihauptkommissar Peter Wittich von der PI auch die Anhörung von zwei Zeugen.

Zur weiteren Unfallauswertung haben die Ermittler das Ingenieurbüro Matthias Engel aus Bad Salzungen hinzugezogen. Das Fahrrad des Jungen, der im Juli 15 Jahre alt geworden wäre, hatte zwar Katzenaugen, Reflektoren an Pedalen und Speichen, aber keine elektrische Beleuchtung. Offenbar unmittelbar vor dem Unfall hatten sowohl der Radfahrer als auch der Pkw-Fahrer ein am rechten Fahrbahnrand stehendes Fahrzeug passiert. Wenige Meter vor und auch wenige Meter nach der Unfallstelle befinden sich Straßenlampen, die nach stz-Informationen eingeschaltet waren. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass es Diskussionen um die Leuchtkraft der Lampen gibt.

Nachdem gestern Nachmittag bereits eine heftige Debatte in einem Internetforum eingesetzt hatte, erklärte die Bad Salzunger Polizei gestern Abend auf stz-Anfrage, dass der betreffende Straßenabschnitt bislang nicht als Unfallschwerpunkt galt und dort auch schon mehrfach Geschwindigkeitskontrollen stattgefunden hätten. Zahlen über das Verkehrsaufkommen im Unfallbereich waren gestern nicht zu erhalten.

Nach Angaben des Verkehrsexperten bei der Salzunger Polizei, Hauptkommissar Wittich, ereigneten sich 2002 im Verantwortungsbereich der PI 30 Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren. Dabei gab es 28 Verletzte. Im Jahr 2003 waren es 28 Unfälle mit 24 Verletzten und einem Toten. In 18 Fällen lag die Schuld bei den Radfahrern. Zwischen 1994 und 2003 starben insgesamt drei Radfahrer bei Verkehrsunfällen. Die Zahl aller Verkehrsunfälle lag im Jahr 2003 im PI-Bereich bei 1609 Vorfällen. Zahlen für 2004 werden erst in der nächsten Woche bekannt gegeben.

Nach Informationen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) reicht das Licht der Straßenbeleuchtung nicht aus, um als Radfahrer von Autofahrern rechtzeitig gesehen zu werden. Pflicht für Radfahrer sind weißer Scheinwerfer, rotes Rücklicht, weißer Frontreflektor, großer roter Flächenreflektor und kleiner Rückstrahler hinten, gelbe Pedal- und Speichenreflektoren. Zulässig sind auch reflektierende Ringe an Reifen oder Felgen. Batterieleuchten dürfen nur zusätzlich mitgenommen werden – sie ersetzen nicht die Dynamoanlage.

Der ADFC bedauert, dass es noch keine Novellierung der Straßenverkehrszulassungsordnung gibt, nach der auch die Hersteller und Händler von Fahrrädern verpflichtet werden, nur solche mit Beleuchtung zu verkaufen. (ur)

Pressebericht STZ vom 17.03.2005

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